Abschied von der Himmelgeister Kastanie

FullSizeRenderSie hat viel erlebt und allem standgehalten, die fast 200 Jahre alte Himmelgeister Kastanie: zwei Weltkriege sowie die Stürme Kyrill und Ela. Nur einem Pilz konnte sie nicht trotzen. Als beim letzten Novembersturm ein acht Meter langer Ast abbrach, war das Ende der Kastanie endgültig besiegelt.

Doch fällen wollte den Baum niemand. So entstand die geniale Idee, nur die Äste zu kappen und aus dem verbliebenen Stamm ein Kunstwerk zu schaffen. Damit wurde der Holzbildhauer Jörg Bäßler aus dem Erzgebirge beauftragt, der aus dem Rumpf die gut vier Meter hohe Skulptur des Baumgeistes „Jüchtwind“ gestaltete.

Am Montag, bevor die Kettensägen anrückten, nahmen auch die Läufer und Walker des Lauftreffs Himmelgeist mit einer Schweigeminute von der altehrwürdigen Kastanie Abschied. Zuvor hatte Leiterin Rosita den Text von Udo Jürgens‘ Lied „Mein Baum“ vorgelesen:

Einst sang in deinen Zweigen der Wind in Moll und Dur.
Nun bringt man sie zum Schweigen, die Stimme der Natur.
Der Fortschritt hat dich umgelegt, der Sturm der Zeit dich weggefegt
Und ich umarme dich nur noch im Traum,
MEIN BAUM